Geklöppelter Stahl

Verfasst von: Uwe Eugen Rembor
Fassade aus gestricktem Stahl (Bild: U.E.Rembor)
Müssen Sicherheitszäune und Gitter immer aussehen wie die abschreckende Begrenzung eines Hochsicherheitstraktes? Nein, das müssen sie nicht. Dass man Funktion und Design zu einer preisverdächtigen Symbiose verbinden kann, das zeigt ein kleiner Betrieb aus der österreichischen Steiermark mit „gestricktem Stahl“.Seit knapp 25 Jahren entwickelt und produziert der österreichische Familienbetrieb Securo-Zaunbau im oststeirischen Friedberg Zäune, Zaunsysteme und Tore aus hochwertigem Stahl:

Wildschutz-, Sicherheits- und Maschendrahtzäune für öffentliche Gebäude, Polizei, Kasernen und Strafvollzug, Autobahnen, Flughäfen und Rennstrecken, sowie Schiebetore im gesamten europäischen Raum zählen zum Kerngeschäft des Betriebes. Ihr Handwerk, die Arbeit mit Stahl, versteht Inhaberin Eva Burtscher, die Geschäftsführerin des Unternehmens ohne Frage. Doch der Zaunbau allein war der Professorin für russische Literatur und bildende Kunst zu wenig künstlerisch. Die zweifache Mutter und Unternehmerin betätigte sich nebenbei und unterrichtet seit einigen Jahren erfolgreich Jugendliche in bildender Kunst in Hartberg. Im Ökopark schuf sie eine Werkstatt für junge Künstler. Sie suchte auch nach neuen kunstgerechten Möglichkeiten für Stahl und fand diese in „Lace Fence“.

Tor aus gestricktem Stahl (Bild: U.E.Rembor)

Lace ist Englisch und bedeutet Spitze, Fence heißt Zaun. Lace Fence steht für geklöppelten Draht, quasi für „gestrickten Stahl“ aus dem kunstvolle Zäune aber auch Möbel und Objekte für drinnen und draußen hergestellt werden. Dazu arbeitet die kreative Unternehmerin mit den holländischen, international bekannten Designern Verhoeven zusammen. Deren Exponate stehen nicht nur im New Yorker Museum of Modern Art, sondern auch im privaten Umfeld namhafter Weltklasse-Schauspieler oder bei Modemachern wie Hugo Boss. Eva Burtscher entwickelt deren Ideen weiter in neue Dimensionen praktischer Alltagsprodukte und kreiert ihre eigenen „Spitzen“-Designs aus Draht. Sie entwirft Garderobenschränke, Weinschränke, Tische, Lampen, Balkongeländer. Diese Designs aus Stahl sind sehr variantenreich, beispielsweise kann man Firmen-Logos, Ornamente, Figuren oder phantasiereiche Elemente klöppeln.

Der Einsatzbereich reicht, speziell in der Zusammenarbeit mit Architekten und Planern, von Paravants oder Treppengeländern für den Innenbereich über Fassadengestaltungen bis eben hin zum kreativen Zaunbau im Außenbereich. Behörden wie Botschaften lieben die Entwürfe, weil die notwendigen Sicherheitszäune nicht länger wie ein Gulag aussehen, sondern sich Ästhetik und Funktionalität vortrefflich verbinden. Am österreichischen Standort, in Dechantskirchen errichtete Eva Burtscher einen Designfachmarkt inkl. Galerie und angeschlossenem Kunstpark, wo sie zum Besichtigen, Entwickeln neuer Ideen sowie zum kulturellen Austausch lädt.Die Geschichte der Unternehmerin und der Firma ist tragisch:

Design aus Stahl (Bild: U.E.Rembor)

Im Jahr 1988 gründete ihr Mann Manfred Burtscher das. Die einst kleine Manufaktur bzw. Schlosserei hat sich in vielen Jahren von einem lokalen Hersteller von Zäunen und Torsystemen zum Spezialisten für Einzel- und Sonderanfertigungen weiterentwickelt. Eva Burtscher selbst wurde am 11. Februar 1970 in Nitra in der Slowakei geboren. Dort hat sie das Lehramt für russische Sprache und Literatur, Bildnerische Erziehung und Kunstgeschichte absolviert und war kurze Zeit als Dolmetscherin und Lehrerin tätig. Im Jahr 1995 hat sie Ihren Mann geheiratet und sich mit Kunstunterricht für Jugendliche beschäftigt. Als im Jahr 2001 ihr Mann tödlich verunglückte war sie gezwungen, die Firma zu übernehmen und weiter zu führen. Sie hatte eine Firma geerbt und übernommen die eine reine Männerdomäne war.

Natürlich war sie zu dem Zeitpunkt überfordert von einer Situation, die sich zusammensetzte aus Trauer, zwei kleinen Kindern, Schulden und einem Beruf von dem sie keine Ahnung hatte. In den folgenden Jahren besuchte sie die Unternehmerakademie, absolvierte das Management College in Wien und erwarb das Diplom als „General Manager“. für zwei große Zielgruppen: INDUSTRIE und DESIGN. Im Industriebereich sind das Flughäfen, Rennstrecken, Autobahnen, Sportanlagen, Tiergehege, überall wo hohe Qualitätsanforderungen gestellt werden. Im Jahr 2009 sich Eva Burtscher entschlossen eine neue Linie bzw. Richtung zu entwickeln. Daraus entstanden ist die Marke „SECURO DESIGN“.

Möbeldesign aus Stahl (Bild: U.E.Rembor)

SECURO DESIGN bietet Kunden Individualität, Kreativität und Einzigartigkeit. Wichtigstes Produkt ist „LACE FENCE“, der gestrickte Zaun, sozusagen „Spitze im Zaun“. LACE FENCE ist ein globales Unternehmen mit einem Designstudio in den Niederlanden und Securo besitzt die die Generalvertretung in Österreich und der Slowakei. Mittlerweile ist das Securo Designstudio maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der eigenen „Zaunkollektion“. LACE FENCE ist ein Produkt für das Interieur, das Exterieur, für Zäune und Gartengestaltung, für Möbel und vieles mehr. Das handgefertigte Produkt ist die moderne Form einer sehr langen alten Tradition. Hochwertiges Material und Herstellung und die unendliche Menge an Möglichkeiten die LACE FENCE bietet, öffnet für das Unternehmen neue Möglichkeiten. Das auffällige Produkt wird gerade zum Kult auf dem Design Markt.

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Artikelsignatur: Uwe Rembor | Autoren-Ressort: business.reporters.de
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